Lange Nacht der Kirchen 2023
Seit einigen Jahren wollen die Kirchen eine Lange Nacht der Kirchen organisieren, um ihre Türen für alle zu öffnen. Die Kirchen sind öffentliche Gebäude, die von der Bevölkerung aber immer weniger wahrgenommen werden, obwohl sie die Geschichte von Dörfern und Städten mitgeprägt haben.
In der Nacht vom 2. auf den 3. Juni fand die Lange Nacht der Kirchen nun tatsächlich statt. In Birmensdorf veranstaltete die reformierte Kirche unter dem Motto «Zwingli kommt nach Birmensdorf!» einen besonderen Filmabend mit der Vorführung des Films «Zwingli. Der Reformator » in Anwesenheit des Regisseurs Stefan Haupt. Da sich dieses Jahr die Zürcher Disputation zum 500. Mal jährt, wollten wir die Reformation in Zürich und die Person Zwingli in den Mittelpunkt stellen.
Vor dem Film fand ein Wurstessen mit Zwingli-Bier statt. Das hat auch mit der Reformation in Zürich zu tun, denn im März 1522 wurde beim Verleger Froschauer ein Wurstessen veranstaltet, als klares Zeichen gegen die Fastenregeln der katholischen Kirche. Auch Zwingli soll daran teilgenommen haben. Später hielt er eine lange Predigt zum Thema “Freiheit der Speisen”. Dies war ein weiterer Schritt hin zur Reformation. Die Birmensdorfer Würste schmeckten sehr gut. Einige sagten, sie hätten noch nie so gute Würste gegessen.
Das Ganze fand unter strahlender Sommersonne statt, was die Abdunkelung des Kirchenraumes für den Film erschwerte. Im Anschluss an den Film fand in lockerer Atmosphäre ein Interview mit dem Regisseur Stefan Haupt statt, das auf reges Interesse stiess und zahlreiche Fragen aus dem Publikum auslöste.
Das Interview fand in zwei Teilen vor und nach dem Film statt, so hatte man zweimal die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Hintergrundinformationen zu erhalten. Auf diese Weise erfuhr man einiges über die Dreharbeiten und über den Film, was man sonst nicht mitbekommt.
Als das Interview um 23.10 Uhr endete, waren die rund 70 Anwesenden alles andere als gelangweilt. Einige von ihnen assen noch eine weitere Wurst und tranken ein Zwingli-Bier oder stellten dem Regisseur weitere Fragen zu seinen Zukunftsplänen. Um Viertel vor Mitternacht ging das Licht aus, und es waren immer noch Leute da, um die lange Nacht der Kirchen ausklingen zu lassen.
Pfarrer Lorenzo Scornaienchi